F3J Steckbrief

Die Wettbewerbsklasse F3J (ferngesteuerter Thermik Dauerflug) existiert offiziell seit 1993. Die erste Europameisterschaft wurde 1997 in Poprad / Slowakei ausgerichtet. Seit 1998 finden alle alternierend jedes Jahr Welt- oder Europameisterschaften in dieser Klasse statt. Bei diesen Meisterschaften wird von Anfang an neben der Seniorenwertung auch eine separate Jugendwertung sowie Mannschaftswertungen sowohl bei Senioren als auch bei Jugendlichen ausgeflogen. Seit 2022 fördern wir mit einer zusätzlichen Damenwertung auch die Begeisterung von Pilotinnen.

 

Geflogen wird in Gruppen zu je vier bis acht Piloten. Die Aufgabe besteht darin, innerhalb eines Zeitfensters von 10 Minuten zu starten, einen möglichst langen Flug zu absolvieren und dann zielgenau auf einem Punkt zu landen. Mit dem „Start frei“ für eine Gruppe läuft die zehnminütige Rahmenzeit. Die ferngesteuerten Modellsegler werden von einer Elektrowinde oder zwei Helfern per Handschlepp mit einem 150m langen Nylonseil steil in die Höhe gezogen. Dabei werden Ausgangshöhen von 180 – 250 Metern erreicht. Diese Ausgangshöhe ermöglicht einen Flug ohne Aufwindeinfluß von etwa 7 Minuten. Um die angestrebte Flugzeit von 10 Minuten erreichen zu können, muß man also nach Zonen suchen, in denen von der Sonneneinstrahlung erwärmte Luft aufsteigt. Da man diese Bereiche nicht mit dem Auge direkt erkennen kann, erfordert ein erfolgreiches Aufspüren dieser Bereiche unter allen Wettersituationen viel Erfahrung des Piloten. Unterstützt wird er hierbei von einem Helfer, der auch die Flugzeit überwacht.

 

Erst mit dem Ausklinken des Modells aus dem Seil beginnt die Flugzeitwertung. Jede Sekunde Flugzeit ergibt einen Punkt. Zum Abschluss des Fluges, möglichst kurz vor Ende der Rahmenzeit, muss der Pilot sein Modell auf 20 Zentimeter genau an einem ihm zuvor zugewiesenen Landepunkt landen. Jeder weitere Abstand bedeutet einen Punktabzug. Landet ein Modell nach Ablauf der Rahmenzeit, erhält der Pilot zusätzlichen Punktabzug. Im Laufe des Wettbewerbs werden die Gruppen immer wieder neu zusammengestellt, sodass im Schnitt jeder Teilnehmer gegen anderen antreten muss. Die besten vier bis acht Piloten der Vorrunde (sechs bis neun Durchgänge) treten zum Ende des Wettbewerbs, im Finale, direkt gegeneinander an. In diesem sogenannten Fly-Off beträgt die Rahmenzeit 15 statt 10 Minuten. Punkte aus den Vorrunden werden gestrichen, sodass auch der letzte, der ins Fly-Off kommt, die gleichen Chancen auf den Sieg hat wie der erste.

 

Die im Wettbewerb eingesetzten Modelle besitzen eine Spannweite von etwa 3,5 bis maximal 4,0 Meter, wiegen zwischen 1,6 und 1,8 kg und werden überwiegend in Schalenbauweise aus Formen unter Verwendung von CFK (kohlefaserverstärktem Kunststoff) hergestellt. Diese Bautechniken werden ebenso im Rennsport (Fahrrad, Boot und Automobil) und in vielen weiteren Sparten (z.B. allgemeiner Flugzeugbau) angewendet, bei denen es speziell auf höchste Steifigkeit bei niedrigstem Gewicht ankommt.

Quelle DAEC
www.modellflugimdaec.de/f3-fernlenkflug/f3-segelflug/f3j-thermik-segelflug/